Am 13. April 2022 kehrte ein nach 1945 in Westdeutschland verbliebener sächsischer gedeckter Güterwagen mit Bremserhaus nach Sachsen zurück. Dabei handelt es sich um einen um 1900 gebauten Zweiachser, den die K.Sächs.Sts.E.B. in ihrem bildlichen Wagenverzeichnis auf dem Blatt lfd. Nr. 316 führten. Nach seiner Ausmusterung diente er zuletzt als Bahnhofswagen in Rheinfelden am Hochrhein und gelangte anschließend zur Kandertalbahn. Da das sächsische Fahrzeug nicht in die Konzeption dieser von Weil am Rhein nach Kandern verkehrenden Museumsbahn passt, boten die badischen Eisenbahnfreunde den Wagen im vorigen Jahr der Initiative Sächsische Eisenbahngeschichte e.V. zum Kauf an. Diese suchte für den Standort Neustadt in Sachsen gerade nach einem Lagerraum und hatte dafür bereits an einen Überseecontainer gedacht. Als die ISEG aber von der Vakanz des sächsischen Gm hörte, initiierte sie eine Spendenaktion zur Rückholung des Wagens: „Kann der aus Kandern heeme?“ Mit Unterstützung zahlreicher Eisenbahnfreunde kamen die Kosten für den Straßentiefladertransport zusammen. Daraufhin hob ein Autodrehkran aus Lörrach den Güterwagen am 12. April in Kandern auf einen Flachbetttieflader der Fa. Ehrig aus Schwarzenberg. Am 13. April traf dieser mit seiner historisch wertvollen Fracht mittags in Neustadt in Sachsen ein. Ein Autodrehkran von der Niederlassung Bautzen der Firma Felbermayr hob ihn auf das Gleisfeld vor dem Lokschuppen. In den nächsten Monaten soll der Güterwagen unter tatkräftiger Hilfe der ISEG-Jugendgruppe eine neue Seitenverkleidung erhalten und anschließend als Lagerraum dienen. Unterstützung für dieses „Jugendprojekt“ in Form von Spenden, Material oder Arbeitskraft sind willkommen.

Der sächsische Gm wird am 13. April 2022 nach Neustadt transportiert. (Foto: Axel Trendelenburg)

Der Wagen ist angekommen. Das Bremserhaus war für den Straßentransport gekürzt worden. Es wird in den nächsten Monaten stückweise von der ISEG wieder vervollständigt. (Foto: Axel Trendelenburg)