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Sektion Meißen beschafft und restauriert Kleinexponate

Eine gute verkehrsgeschichtliche Schauanlage besteht nicht nur aus Großexponaten, sondern auch aus informativen Erklärungs- und Fototafeln sowie aus ergänzenden Kleinexponaten. Der Beschaffung und Restaurierung von Letzteren widmeten sich in den vergangenen Monaten mehrere Mitglieder der ISEG-Sektion Meißen. So setzten sie eine Gepäckkarre aus der Kaiserzeit instand und reinigten zwei Marmeladeneimer aus den 1960er Jahren mit Frachtbriefresten der DR vom Bahnhof Meißen. Aber auch hölzerne Bierkästen samt (leerer) Flaschen der Meißner Brauerei, ein einst in Meißen gefertigter Teichert-Ofen und Relikte aus der großen Zeit der Eisenbahn in Meißen sowie Milchkannen aus Aluminium (nicht alles im Bild) sind durch die ISEG gesichert. Indes müssen die Straßenfahrzeuge des Städtischen Bauhofes auch weiterhin nachts im ehemaligen Straßenbahndepot stehen, da noch keine Alternative gefunden bzw. finanzierbar ist. Gern nimmt die Sektion auch weiterhin Ansichtskarten und Aufnahmen der Meißner Straßenbahn, Schmalspurbahn und regelspurigen Eisenbahn entgegen. Eine Kontaktaufnahme ist über das Impressum des Hauptvereins möglich.

In einem Nebenraum des ehemaligen Straßenbahndepots lagert die ISEG in Meißen immer mehr Exponate für eine verkehrsgeschichtliche Schauanlage ein. (Foto: Andreas Hoppe)

Arbeiten an Deutz-Diesellok

Die Mitglieder des in diesem Jahr als Arbeitsgruppe Dresden-Friedrichstadt in der ISEG aufgegangenen Vereins „Eisenbahn- und Industriegeschichte Friedrichstadt“ (aus Vereinsregister gelöscht) trafen sich im Mai mehrfach an der seit 2021 in ISEG-Eigentum befindlichen Deutz-Diesellok von 1942. An dieser führten sie Grundierungs- und Lackierungsarbeiten vor allem am Führerhaus aus. Die Verkleidung des Motorvorbaus befindet sich indes zur professionellen Aufarbeitung im Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk (SUFW) in Dresden-Briesnitz. Ziel ist zunächst die äußerliche Aufarbeitung der zweiachsigen Diesellok. Ob sie langfristig auch als Gerät zum Verschub des historischen Hilfszugwagens und des „Altenberger Wagens“ genutzt werden kann, entscheidet sich später.

Am 23. Mai versahen ISEG-Mitglieder in Dresden-Friedrichstadt das Dach der 1942 gebauten Deutz-Diesellok mit einem neuen Anstrich. (Foto: Kai-Uwe Hunger)

ISEG lässt schmalspurigen Gepäckwagen 974-359 nach Meißen bringen

Für die im ehemaligen Straßenbahndepot an der Jaspisstraße vorgesehene verkehrsgeschichtliche Schauanlage traf am 19. Mai 2022 ein Eisenbahnwagen der einst nach Lommatzsch und Wilsdruff führenden Schmalspurbahn in Meißen ein. Es handelt sich um einen vierachsigen Gepäckwagen, wie er in den Zügen dieser 1966 eingestellten Schmalspurbahn typisch war. Das von der Deutschen Reichsbahn mit der Nummer 974-359 zuletzt auf der Strecke von Cranzahl nach Kurort Oberwiesenthal eingesetzte Fahrzeug hat die ISEG bei der Pollo-Museumsbahn ausfindig gemacht. Dort war der nicht betriebsfähige Wagen mehrere Jahre als Fahrkarten- und Souvenirverkaufsraum genutzt worden. Dann baute der Pollo-Verein dafür ein Gebäude, woraufhin dem aus Sachsen stammenden Wagen die Verschrottung drohte. Als die ISEG davon hörte, übernahm sie das 1927 gebaute Fahrzeuge und rührte die Spendentrommel. Mit Erfolg, denn die Rückkehr des Waggons nach Sachsen auf einem Spezialtieflader finanzierte der Verein ausschließlich aus Spendengeldern. Ein Autodrehkran stellte den Wagen in Meißen neben dem vom städtischen Bauhof genutzten Straßenbahndepot auf. Hier wollen ihn die Mitglieder ISEG-Sektion Meißen in den nächsten Monaten/Jahren optisch aufarbeiten. Wenn der Bauhof einmal das alte Bahndepot verlässt, dann soll er in die Halle kommen und dort der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Am 19. Mai 2022 traf der Gepäckwagen 974-359 auf dem Tieflader PRESS zuverlässig in Meißen auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots ein. (Foto: André Marks)

ISEG mit Infostand bei Verkehrsgesellschaft Meißen

Am 14. Mai 2022 feierte die Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM) ihr 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass fand auf dem Betriebsgelände an der Hafenstraße 51 ein „Tag der offenen Tür“ statt. An diesem Fest nahm die Initiative Sächsische Eisenbahngeschichte e.V. (ISEG) einerseits mit einem Informationsstand teil, andererseits gaben Mitglieder der ISEG bei drei an diesem Tag von der VGM angebotenen Bussonderfahrten durch die Stadt geschichtliche Hinweise zu den in den 1960er Jahren eingestellten Schmalspurbahnen von Meißen nach Wilsdruff bzw. Lommatzsch sowie zur Straßenbahn in Meißen. Zu letzterer befindet sich im Traditionskabinett der VGM eine Bilderausstellung. Die Mitglieder der ISEG informierten über den Stand der Restaurierung der letzten Fahrzeuge der Meißner Straßenbahn sowie über 750-mm-Exponate für die im ehemaligen Straßenbahndepot von Meißen geplante Schauanlage. Aber auch über die übrigen Arbeitsgebiete der ISEG in Dresden, Neustadt (Sachs) sowie Mügeln gaben sie Auskunft.

Gut besucht – der Infostand der ISEG am 14. Mai bei der VGM in Meißen. (Foto: André Marks)

ISEG unterstützt Schwarzbachbahn e.V. in Lohsdorf

Anlässlich des 125. Jahrestages der Eröffnung der Schmalspurbahn von (Goßdorf-)Kohlmühle nach Hohnstein in der Sächsischen Schweiz nahm der Schwarzbachbahn e.V. am 30. April 2022 ein neues Streckenstück seiner 750-mm-Museumsbahn in Betrieb. Die Züge fuhren daraufhin an diesem Wochenende erstmals bis zum Bahnübergang mit der Glasstraße, einem nicht asphaltierten Fahrweg zwischen Lohsdorf und Ehrenberg. Am neuen Endpunkt der Museumsbahn unterstützte die ISEG den befreundeten Verein bei der Getränke- und Imbissversorgung, war aber mit einem Infostand präsent. Dort standen ISEG-Mitglieder interessierten Besuchern Rede und Antwort zu den Projekten in Neustadt (Sachs), Dresden und Meißen.

Der Infostand der ISEG am Wochenende 30. April/1. Mai 2022 in Lohsdorf unweit des Bahnüberganges mit der Glasstraße. (Foto: Ralf Biedermann)

ISEG holt sächsischen Gm-Wagen mit Bremserhaus aus Kandern nach Sachsen zurück

Am 13. April 2022 kehrte ein nach 1945 in Westdeutschland verbliebener sächsischer gedeckter Güterwagen mit Bremserhaus nach Sachsen zurück. Dabei handelt es sich um einen um 1900 gebauten Zweiachser, den die K.Sächs.Sts.E.B. in ihrem bildlichen Wagenverzeichnis auf dem Blatt lfd. Nr. 316 führten. Nach seiner Ausmusterung diente er zuletzt als Bahnhofswagen in Rheinfelden am Hochrhein und gelangte anschließend zur Kandertalbahn. Da das sächsische Fahrzeug nicht in die Konzeption dieser von Weil am Rhein nach Kandern verkehrenden Museumsbahn passt, boten die badischen Eisenbahnfreunde den Wagen im vorigen Jahr der Initiative Sächsische Eisenbahngeschichte e.V. zum Kauf an. Diese suchte für den Standort Neustadt in Sachsen gerade nach einem Lagerraum und hatte dafür bereits an einen Überseecontainer gedacht. Als die ISEG aber von der Vakanz des sächsischen Gm hörte, initiierte sie eine Spendenaktion zur Rückholung des Wagens: „Kann der aus Kandern heeme?“ Mit Unterstützung zahlreicher Eisenbahnfreunde kamen die Kosten für den Straßentiefladertransport zusammen. Daraufhin hob ein Autodrehkran aus Lörrach den Güterwagen am 12. April in Kandern auf einen Flachbetttieflader der Fa. Ehrig aus Schwarzenberg. Am 13. April traf dieser mit seiner historisch wertvollen Fracht mittags in Neustadt in Sachsen ein. Ein Autodrehkran von der Niederlassung Bautzen der Firma Felbermayr hob ihn auf das Gleisfeld vor dem Lokschuppen. In den nächsten Monaten soll der Güterwagen unter tatkräftiger Hilfe der ISEG-Jugendgruppe eine neue Seitenverkleidung erhalten und anschließend als Lagerraum dienen. Unterstützung für dieses „Jugendprojekt“ in Form von Spenden, Material oder Arbeitskraft sind willkommen.

Der sächsische Gm wird am 13. April 2022 nach Neustadt transportiert. (Foto: Axel Trendelenburg)

Der Wagen ist angekommen. Das Bremserhaus war für den Straßentransport gekürzt worden. Es wird in den nächsten Monaten stückweise von der ISEG wieder vervollständigt. (Foto: Axel Trendelenburg)

Stellwerk 1 in Neustadt erworben

In diesem Frühjahr kam der Kauf des Stellwerkes 1 durch ein Mitglied der ISEG zum Abschluss. Nun wird dieses zu Zeiten der K.Sächs.Sts.E.B. an der Einfahrt in den Bahnhof aus Richtung Bautzen errichtete Backsteingebäude – eine typische sächsische Stellerei – in das von der ISEG genutzte Lokschuppengelände integriert. Dazu fanden zunächst Sicherungsarbeiten statt – es galt das Dach abzudichten sowie beschädigte Fenster und Türen zu reparieren. In nächsten Schritten müssen die durch eingetretene Nässe geschädigten Decken und Wände trockengelegt werden. Die im Inneren vorhandenen Hebelbänke haben wenig bzw. kaum Schaden genommen. Langfristig soll das Stellwerk durch interessierte Besucher besichtigbar werden.

Das Stellwerk 1 in Neustadt (Sachs) gehört nun auch zum von der ISEG genutzten Bahnhofsbereich.
Foto: Axel Trendelenburg

Erhaltungsarbeiten am letzten sächsischen Meterspur-GGw

Der im Jahr 2011 in Klingenthal (Vogtl) geborgene Kasten des vierachsigen gedeckten Güterwagens 99-41-01 der Schmalspurbahn Klingenthal – Sachsenberg-Georgenthal (KSG-Linie) befindet sich seit zwei Jahren im Eigentum der Initiative Sächsische Eisenbahngeschichte e.V. (ISEG). Mitglieder der ISEG führten Ende März 2022 an dem aktuell in Freital hinterstellten Wagenkasten Sicherungsarbeiten aus. Ziel der ISEG ist eine äußerliche Aufarbeitung im Stil der letzten Einsatzjahre. Dazu hat die ISEG bereits passende Drehgestelle beschafft, die in diesem Jahr in Sachsen eintreffen sollen. Nach der Restaurierung des Wagens wird eine überdachte Abstellung angestrebt – dafür gibt es inzwischen mehrere Optionen. Eine Entscheidung wird während bzw. nach dem Ende der Aufarbeitung fallen.

Der Wagen in Freital. (Foto: Joachim Schulz)

Spendenaktion „Kann der aus Kandern heeme?“ gestartet

Im März startete die ISEG eine Spendenaktion, um einen in Baden-Württemberg von der Kandertalbahn erworbenen regelspurigen sächsischen gedeckten Güterwagen mit Bremserhaus nach Sachsen zurückholen zu können. Es handelt sich einen um 1900 gebauten Wagen der Gattung Gm, den die K.Sächs.Sts.E.B. einst in ihrem „bildlichen Verzeichnis“ auf dem Blatt lfd. Nr. 316 führten. Das Fahrzeug soll per Tieflader nach Neustadt in Sachsen gebracht werden, um dort nach der Erneuerung der Holzbeplankung zunächst als Lager für Teile der dann aufzuarbeitenden anderen sächsischen Wagen des Vereins zu dienen. So spart sich die ISEG den Kauf eines Hochseecontainers oder den Bau eines Lagerschuppens. Trotz aktuell hoher Dieselpreise möchte eine Spedition den Transport im April zum im Jahr 2021 angebotenen Preis durchführen. Der bisherige Abstellplatz des Güterwagens im südbadischen Kandern wird ab Mai 2022 für andere Zwecke benötigt, so dass jetzt „Nägel mit Köpfen“ gemacht werden müssen. Mitglieder der ISEG haben bereits eine namhafte Summe für die Rückkehr des Wagens auf das Vereinskonto eingezahlt. Doch es gibt noch immer einen vierstelligen Fehlbetrag. Deshalb bitte die ISEG alle Freunde der sächsischen Eisenbahngeschichte um Unterstützung. Steuerlich absetzbare Spenden sind auf dem Vereinskonto mit dem Verwendungszweck „Kandertaler“ willkommen. Für Zuwendungen von mehr als 150 Euro gibt es ein T-Shirt mit dem Werksfoto eines Schwesterwagens. Die genaue Identität des noch in Kandern befindlichen Sachsens wird erst in Neustadt ermittelbar sein. Dann kann die ISEG am Rahmen nach der üblicherweise in Form von Schlagzahlen vorhandenen sächsischen Wagennummer suchen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb dieser sächsische Güterwagen in den Westzonen. Nun hat ihn die Kandertalbahn an die ISEG verkauft, die ihn aus Kandern nach Sachsen zurückholen wird. (Foto: Wolfgang Schleef)

Historischer Hilfszugwagen Dresden-Friedrichstadt: Wechsel Leihnehmerschaft

Im Zusammenhang mit der aktuell laufenden Liquidation des Vereins „Eisenbahn- und Industriegeschichte Friedrichstadt e.V.“ (EIF) übernimmt die ISEG den mit der DB Netz AG Maschinenpool in Berlin mit der EIF geschlossenen Leihvertrag zur Nutzung des historischen Hilfszugwagens 60 80 9911 039-7 in Dresden-Friedrichstadt. Die nun als Arbeitsgruppe Dresden-Friedrichstadt der ISEG aktiven ehemaligen EIF-Mitglieder setzen ihren Einsatz zum Erhalt und zur Pflege dieses Einheitshilfszuggerätewagens (EHG) fort – und heißen Helfer jederzeit gern willkommen! Der „Altenberger Wagen“ steht seit mehreren Monaten unter dem Schleppdach eines Nebengebäudes vor dem Lokschuppen vom ehemaligen Bw Dresden-Friedrichstadt. Die Motorhaube der neben dem EHG in Dresden-Friedrichstadt stehenden Deutz-Diesellok von 1942 befindet sich derzeit im Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk (SUFW) in Dresden-Briesnitz zum Entrosten, „Ent-Farben“ und Grundieren.

Die in ISEG-Eigentum befindliche Deutz-Diesellok von 1942 und der von der DB Netz AG geliehene Einheitshilfszuggerätewagen 60 80 9911 039-7 am 18. März 2022 in Dresden-Friedrichstadt. (Foto: André Marks)

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