n den vergangenen Monaten hat die ISEG als Schenkungen verschiedene Zeichnungen von regelspurigen Wagen, aber auch schriftliche Unterlagen aus der Geschichte des Bahnbetriebswerkes Dresden-Friedrichstadt angenommen. Zu letzteren gehören die Erweiterungsplanungen aus den 1960er und frühen 1970er Jahren, die Wolfgang Döring der ISEG dankenswerterweise überließ. Da es sich bei den Wagenzeichnungen teils um Originale aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts handelt, legt die ISEG großen Wert auf eine professionelle Archivierung. Dazu werden sie vom Verein sortiert, inhaltlich ausgewertet sowie in einer Datenbank erfaßt, digitalisiert und anschließend in Mappen oder Kartons abgelegt. Kartons sind notwendig, weil die ältesten Zeichnungen auf Leinen geklebt und bereits mehr als ein Jahrhundert im gerollten Zustand gelagert worden waren. Andere Zeichnungen entstanden mit Tusche auf Transparentpapier, das altersbedingt inzwischen ebenfalls zum Brechen neigt. In der Größe variieren die Originale, in der Breite erreichen sie teils bis zu 1,5 Metern. Diese Aspekte stellen beim Digitalisieren eine Herausforderung dar. Nach einiger Suche fand die ISEG im Mai einen professionellen Dienstleister mit einem speziellen Flachbettscanner. Die Auflösung der dort entstandenen Datensätze überzeugt den Verein. Selbst feinste Radierungen, Hinweise oder auch nachträgliche Änderungen sind nun am Bildschirm erkennbar. Als derartige Profi-Scans vorhanden sind bereits die Zeichnungen eines zweiachsigen Zugführerwagens sowie von zwei zweiachsigen Abteilwagen aus Sachsen vor 1900, andere Scans zeigen einzelne Baugruppen von Wagen. Die Originalzeichnungen bewahrt ein Vereinsmitglied aus Chemnitz auf, der dafür einen Raum mit etwa gleichbleibender Temperatur nutzt. Aufgrund der Urlaubszeit und der überdurchschnittlichen Hitze fanden an den 1:1-Fahrzeugen der ISEG in den vergangenen Wochen nur wenige Arbeiten statt.
(Meldung nachgetragen im Februar 2020)

Derartige Zeichnungen wie diese von einem sächsischen Abteilwagen aus dem Jahr 1894 befinden sich inzwischen im Eigentum der ISEG.